Yantian – Steht eine neue Krise bevor?
Es herrscht weiterhin eine angespannte Situation im südchinesischen Hafen von Yantian. Nach aktuellen Informationen liegen 50 Containerschiffe vor dem Hafen auf Reede mit einer Kapazität von ca. 500.000 TEU.
Ein erneuter Ausbruch von Covid 19 soll in den 4 Südhäfen vermieden werden. Durch Covid-19-Preventionsmaßnahmen (Desinfektion und Testungen der Hafenmitarbeiter) gab es vermehrt Unterbrechungen der Verlade-Tätigkeiten.
Das bedeutet, dass ca. 60% der beladenen Container nicht zeitnah verschifft wurden und diese 7-12 Tage im Hafen stehend auf Verladung warteten. Durch diese Verzögerung erhöht sich auch der Mangel von Leercontainer. Dieser Umstand wird auch die Routenlegung (loops) der Reeder ausgehend negativ beeinträchtigen.
Normalerweise werden pro Woche 400.000 TEU am Hafen umgeschlagen. Die aktuelle Situation ermöglicht aber nur einen Bruchteil des eigentlichen Volumens. Das führt zu größeren Problemen.
Die nächsten Tage entscheiden darüber, ob es zu einer erneuten internationalen Krise in der Schifffahrt kommen wird. Wenn es nicht zu einer Auflösung der Engpässe kommt, wird es längere Auswirkungen mit sich tragen.
Aktuell liegt die durchschnittliche Wartezeit eines Schiffes auf einen Liegeplatz bei ca. 3 Tagen, das ist das doppelte der herkömmlichen Wartezeit. Die Rundlaufzeit der Container hat sich derweilen um ein Fünftel verlängert und liegt nun bei 80-100 Tagen.
Laut Branchen-Experten sollte es sich aber nicht solch einer „Suez-Krise“ zuspitzen. Reeder umfahren den Hafen bewusst. Auch kann sich dadurch die Lage in Europa entspannen, da nicht so viele Schiffe aus Fernost nachkommen.
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Quelle: DVZ.de – Artikel vom 14.6.2021 – Habben Jansen zu Yantian
Bild:Gigel.atat, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
